Mein Berufsweg begann mit den Ausbildungen zur Medizinischen Praxisassistentin und zur dipl. Physiotherapeutin. Ich tauchte tief in die Schulmedizin ein. Bereits während den ersten Berufsjahren als Physiotherapeutin machte ich die Bekanntschaft mit der ganzheitliche Sichtweise der Osteopathie und Craniosacral Therapie. Diese Herangehensweise, das vernetze, systemische  Denken und die Betrachtung des Menschen aus der Perspektive der Gesundheit, faszinierte mich immer mehr- ich wollte dies auch erlernen. Mit der Ausbildung zur Craniosacral Therapeutin eröffnete sich mir eine weitere grosse Welt- die Komplementär Therapie.

Die Craniosacral Therapie ist eine eidgenössisch anerkannte Methode der Komplementär Therapie. 

Sie wurde von Dr. William Sutherland, dem Begründer der cranialen Osteopathie,  anfangs des 20. Jahrhunderts entwickelt und hat ihre Wurzeln in der Osteopathie. Er stellte fest, dass rhythmische Bewegungen eine entscheidende Rolle im Wohlbefinden des Menschen spielen. Diese sind vom Schädel (Cranium) bis zum Kreuzbein (Sacrum) spürbar und breiten sich auf das ganze Körpersystem aus. Mit einem ausgeglichenen, kräftigen und vitalen craniosacralen Rhythmus kann der Körper sein Potenzial entfalten, auf innere und äussere Einflüsse reagieren und seine Selbstheilungskräfte regulieren.

Die Craniosacral Therapie ist eine ganzheitliche Körpertherapie. Die bewirkten körperlichen Veränderungen beeinflussen auch unsere seelischen, geistigen und sozialen Ebenen, stärken unsere Selbstwahrnehmung und lassen uns unsere Ressourcen erkennen. Sie bietet somit einen weitreichenden und ganzheitlichen Ansatz für Gesundheit und Wohlbefinden.

Wann kann Craniosacral Therapie hilfreich sein?

Nebst den allgemeinen Indikationen, für Menschen jeden Alters, bildet die Craniosacral Therapie mit ihrer achtsamen und ganzheitlichen Herangehensweise eine wertvolle Unterstützung für Mutter und Kind während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Mit ihren sanften und klaren Impulsen findet sie auch bei Säuglingen und Kindern ein weitreichendes Anwendungsgebiet. 

  • Stärkung des Immunsystems z.B. bei Sinusitis, Infektionen, Allergien
  • Unterstützung der Rehabilitation nach Geburt, Operationen, Unfällen, Krankheiten
  • Narbenbehandlungen 
  • Akute, chronische Schmerzen und Verspannungen
  • Stärkung und Förderung der Beweglichkeit des Halte- und Stützapparates z.B. Schleuder- und Sturztrauma, Rücken-, Schulter- und Nackenschmerzen, Beckenschiefstand, Muskel- und Gelenkserkrankungen
  • Erforschen von Körperphänomenen und deren Linderung z.B. bei Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus
  • Beschwerden rund um das Kiefergelenk z.B. Schmerzen, Pressen, Knirschen
  • Begleitung bei kieferorthopädischen und zahnärztlichen Behandlungen
  • Ohr- und Augenbeschwerden
  • Regulation des vegetativen und zentralen Nervensystems z.B. Schlafprobleme, Müdigkeit, Stress, Unruhe
  • Verdauungsbeschwerden, Blasenentzündung, Reflux
  • Förderung der Eigenregulation des Lymph- und Hormonsystems z.B. bei Menstruations- und Wechseljahrbeschwerden, nach der Geburt, Wachstumsschmerzen bei Kindern
  • Physische und psychische Unterstützung z.B. bei Erschöpfungszuständen, Depressionen, Burn-Out
  • Begleitung bei Schwangerschaftsthemen
  • Nachbetreuung von Mutter und Kind nach der Geburt z.B. bei Geburtsinterventionen
  • Unterstützung bei Schädelasymmetrien, Schiefhals
  • Begleitung bei Belastungen z.B. Schulstress, Ängsten, traumatischen Erlebnissen
  • ADS, Konzentrations-, Lernschwierigkeiten
  • Verbesserung der Körperwahrnehmung, Finden und Stärken von Ressourcen
  • Aufrechterhaltung von Lebensqualität in jedem Alter

Die Craniosacral Therapie bietet eine mögliche Ergänzung zur Schulmedizin und ist mit allen Therapieformen kombinierbar.

Welches sind die Grenzen der Craniosacral Therapie oder dürfen nur unter enger Absprache mit den medizinischen Fachpersonen und dem Behandlungsteam angewendet werden?

  • Erhöhter Hirndruck
  • Dissektion im Kopf- und Halsbereich
  • Akute Schädel- und Hirnverletzungen
  • Hirninfarkten
  • Hirnblutungen
  • Risikoschwangerschaften
  • Psychischen Erkrankungen
  • Bösartige Tumore

Wie verläuft eine Therapiesitzung?

Eine Behandlung dauert in der Regel 60 bis 90 Minuten, bei Kindern auch weniger lang. Während des Erstgesprächs (Anamnese) klären wir Ihr Anliegen, tauschen Informationen aus und vereinbaren das Therapieziel. Für ein umfassendes Bild werden auch Fragen zur Lebensgeschichte, sozialem Umfeld, Ernährung und Gewohnheiten gestellt. Meist findet die Behandlung in bequemer Kleidung im Liegen statt. Es kann auch im Sitzen oder in Bewegung gearbeitet werden. Während der Behandlung wird die anatomische Beschaffenheit des Körpers berücksichtigt und mittels feinen, klaren, ruhenden und achtsamen Impulsen die Eigenregulierung des Körpers eingeleitet. Im abschliessenden Gespräch werden beobachtete Erfahrungen besprochen und Veränderungen evaluiert. Für die Zeit zwischen den Behandlungen ergänzen Selbsthilfeübungen die nachhaltige Stärkung und unterstützen die Eigenverantwortung. In den Folgebehandlungen findet zu Beginn jeweils ein kurzer Austausch über den Prozess und die wahrgenommenen Veränderungen statt. 

Kosten und Abrechnung

  • Zusatzversicherung Craniosacral Therapie: Der Stundentarif beträgt CHF 126.-  und wird nach Zeitaufwand abgerechnet. Ich besitze das Qualitätslabel des EMR, der ASCA und Visana und bin bei allen Krankenkassen in der Zusatzversicherung anerkannt. Es ist trotzdem ratsam vorab mit der Krankenkasse abzuklären, ob die Therapie übernommen wird.
  • Privat: Bei Selbstzahlern beträgt der Stundentarif ebenfalls CHF 126.-, abgerechnet nach Zeitaufwand.
Die Anzahl der erforderlichen Sitzungen variiert und orientiert sich am therapeutischen Prozess sowie an den Fortschritten und Bedürfnissen der Klientin/ des Klienten.